Programm 2022
Freitag, 21.10.2022
15:00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Konferenz
mit:
Trong Do Duc und Lydia Lierke (Projektkoordination, mikopa 2022)
Kefa Hamidi (Universität Leipzig, Fakultät für Kommunikations- und Medienwissenschaften)
N.N. Vorstand Zeok e.V.
16:00 Uhr
Panel und Diskussion
P(OST)migrantische Perspektiven auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Ostdeutschland
Moderation
Diskutant:innen
Gert Pickel (Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, Leipzig)
Özcan Karadeniz (Verband binationaler Familien und Partnerschaften, Leipzig)
Elisa Gutsche (Verein „Perspektive³ – Dritte Generation Ost“, Berlin)
Panelbeschreibung
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ ist ein umstrittener Begriff, der je nach gesellschaftspolitischen Kontext und seiner Verwendungsweise eine Quelle, aber auch eine Gefährdung pluraler Demokratien ist. Wir wollen diesen ambivalenten Begriff aus (post)migrantischer Perspektiven im Kontext der ostdeutschen Migrationsgesellschaft analysieren und kritisch befragen. Mithilfe des Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt (FGZ) und der Universität Leipzig haben wir Kooperationspartner*in für dieses Panel gewinnen können, die mit ihrer dezentral organisierten Netzwerkstruktur, sowie ihren Forschungs- und Transferprojekten ermöglicht, gesellschaftlichen Zusammenhalt auf vielfältige Art und Weise zu erforschen.
Als Auftaktveranstaltung der mikopa Konferenz 2022 wollen wir uns in drei aufeinanderfolgenden Keynotes mit abschließender Publikumsdiskussion folgenden Fragen stellen:
- Was bedeutet gesellschaftlicher Zusammehalt in der ostdeutschen Migrationsgesellschaft?
- Wie lassen sich die Bedarfe und das situierte Wissen der Migrant*innen intersektional in die Forschungspraxis einbeziehen?
- Wie können die Spannungsverhältnisse zwischen postmigrantischen Ideal und Realität in Ostdeutschland produktiv gemacht werden, um die ostmigrantische Zivilgesellschaft sichtbar und gestaltungsfähig zu machen?
- Welche politische Stellschrauben ergeben sich für die ostmigrantische Zivilgesellschaft, um bis zur nächsten sächsischen Landtagswahl und darüber hinaus gerechtere Migrationspolitiken zu ermöglichen?
Die Antworten auf diese Fragen sollen uns ein Verständnis dafür geben, unter welchen gesellschaftlichen Verhältnissen wir den tranformatorischen Gehalt des derzeitigen Koalitionsvertrags der Bundesregierung zum „Verständnis von Deutschland als vielfältige Einwanderungsgesellschaft“ überprüfen können. Unser Ziel ist es, daraus die Grenzen und Möglichkeiten für (post)migrantische Allianzen in Sachsen abzuleiten, um nicht nur die gesellschaftlichen Bedingungen zu wahren, sondern den gesellschaftlichen Zusammenhalt für eine gerechtere, sozialere und ökologischere Zukunft in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
17:30 Uhr
Kaffeepause
18:00 Uhr
Keynote und Diskussion
Grenzen und Potentiale des Koalitionsvertrags – juristische Perspektiven für gerechtere Migrationspolitiken auf Bundes- und der sächsischen Landesebene
Moderation
Rudaba Badakhshi (Zeok e.V.)
Referent:innen
Demet Demir (Postmigrantischer Jurist*innenbund)
Azim Semizoğlu (Haus der sozialen Vielfalt e.V. in Leipzig)
Der Koalitionsvertrag 2021 – Potentiale und Grenzen für (post)migrantische Selbstorganisationen aus juristischer Perspektive
Keynote von Demet Demir
„Mehr Fortschritt wagen“ titelt der Koalitionsvertrag vom letzten Jahr. Umfassend werden darin die politischen Ziele der Ampelregierung für die Bundesrepublik schriftlich festgehalten. Dabei enthält dieser Hinweise auf „mehr Fortschritt“ in Themen wie Antidiskriminierung und gleicher Teilhabe durch Änderung bestehender oder Verabschiedung neuer Gesetze. In diesem Vortrag werden ausgewählte Programmpunkte des Koalitionsvertrages aus einer juristischen Perspektive dahingehend analysiert, wie diese für zivilgesellschaftliche Akteur*innen nutzbar gemacht werden können. Gleichzeitig werden die Grenzen sowie Versäumnisse des Koalitionsvertrages offengelegt, die einen Anknüpfungspunkt für politische Forderungen bilden. Ziel des Vortrages ist es, den Teilnehmenden Anreize für zukünftige Handlungsoptionen zu schaffen.
Postmigrantische Anliegen und sächsische Verhältnisse
Keynote von Azim Semizoğlu
Die Sorge um den Zustand des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist groß. Immer öfter sind Fragen rund um den gesellschaftlichen Zusammenhalt Gegenstand politischer und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen. Eine Perspektive, mit der dieses Thema betrachtet werden kann und muss, ist die, der migrantischen Menschen, deren Lebenswirklichkeit von vielfältigen spezifischen Erfahrungen geprägt ist. Ohne die umfassende Berücksichtigung dieser Erfahrungen würde die Debatte zu kurz greifen.
Zugleich sind auch die Besonderheiten vor Ort zu berücksichtigen. Für Sachsen heißt das u. a.: Gewachsene rechtspopulistische/-extremistische Strukturen, eine politische Mehrheit, die für eine progressive Politik in diesem Feld eher weniger zugänglich ist und die im Vergleich zum Westen geringere Erfahrung mit einer diversen Gesellschaft.
Ausgehend von diesen Aspekten sind Lösungsvorschläge für den Weg zu einer pluralistischen Gesellschaft in Sachsen zu erarbeiten.
20:00 Uhr
Abendessen und gemeinsamer Ausklang
Samstag, 22.10.2022
11:00 Uhr
Begrüßung der Konferenz
11:30 Uhr
Keynote und Diskussion
Visionen gerechter Migrationspolitiken in der (pOST)migrantischen Gesellschaft – welche Räume müssen wir uns erkämpfen?
Moderation
Rudaba Badakhshi (Zeok e.V.)
Referentin
In welchen Räumen kann eine postmigrantisch-demokratische Gesellschaftspolitik entstehen, die sich gegen Rassismus und anti-demokratische Haltungen wendet? Wo werden diese Räume gebraucht? Von wem gestaltet? Und wer soll diese Räume nutzen?
Wie sind lokale Räume mit regionalen, nationalen und internationalen Räumen vernetzt und verbunden?
Um Visionen zu entwerfen, braucht es Momente des utopischen Denkens, um Räume der Begegnung, der postmigrantisch-demokratischen Praxis und der Transformation entstehen zu lassen. Die Keynote wird hier zentrale Momente einer solchen Vision der gerechten Migrationspolitik vorstellen und diskutieren.
12:30 Uhr
Mittagspause
mit Essen von Guten Appetit Leipzig
13:45 Uhr
Workshops
Es finden 4 Workshops statt:
- Transformative migrant organizing mit European Alternatives
- Fördermittel für Selbstorganisationen: Infos und Tipps mit JUGENDSTIL* Fällt leider aus
- Bilder lesen in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst und dem Aktionsbündnis Colonial Memorie. ReTeeling DOAA
- Demokratiewerkstatt mit dem Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen e. V.
Die Workshops im Einzelnen:
1. Transformative migrant organizing –
Wie wir migrantische Geschichten erzählen, die die Vielen in politische Bewegung bringen
Ein Einführungsworkshop mit Georg Blokus von European Alternatives
zur transformativen Praxis von Public Narrative im migrantischen Organizing
In Sachsen, Ostdeutschland und Europa… Wir leben in einer Welt, die Migrant:innen und marginalisierte Communities tagtäglich mit tiefen Gefühlen der Ohnmacht konfrontiert. Wie sorgen wir dafür, dass wir nicht die Hoffnung verlieren sondern neuen Mut gewinnen? Indem wir politisch Räume, Strukturen und Bewegungen schaffen, in denen wir nicht alleine gelassen, sondern ohne Angst vor unseren Unterschieden alle zusammen sind. European Alternatives und die School of Transnational Organizing, vertreten durch Georg Blokus, wird in diesem Workshop die eigens entwickelte Methode des »Circle of Trust« für die Teilnehmenden erfahrbar machen, um die Gefühls-, Vertrauens-, Erzähl- und Beziehungsarbeit in der migrantischen Community-Arbeit durch Ansätze und Methoden des Public Narrative und des transformativen Organizing zu fördern. Auf der Basis dieser kollektiven Storytelling-Methode werden theoretische Einblicke in die Macht von Geschichten und praktische Beispiele bewegenden Storytellings in politischen Kampagnen gegeben. Darüber hinaus wird Raum für Austausch über die Grundideen des migrantischen Organizing und dessen Potenziale für die Stärkung von migrantischen Communities und den Aufbau von politischer Macht von unten geschaffen. Denn letztlich geht es doch darum, dass wir nicht nur sicht- und hörbar, sondern auch als politische Kraft organisiert sind, die die Veränderungen hervorbringen kann, nach denen wir uns sehnen. Und vielleicht müssen wir dann darüber sprechen, wie wir die Diskurse um Partizipation, Diversität, Inklusion und auch intersektionale Solidarität vom Kopf auf die Füße stellen …
Hinweise: Der Workshop wird in deutscher Sprache stattfinden. Voraussetzung für die Teilnahme sollte der Wunsch sein, mit einer Gruppe in einem geschützen ‚brave space‘ persönliche Geschichten und aktivistische Erfahrungen zu teilen und dem Geschichtenerzählen in unserer Praxis mehr Raum zu geben.
European Alternatives ist eine von Bürger:innen getragene transnationale Graswurzelorganisation mit Hubs in Paris, Palermo und Berlin, die Demokratie, Gleichheit und Kultur jenseits des Nationalstaates denkt, fordert und verwirklicht. Wir handeln in der Überzeugung, dass Menschen sich nur dann sicher und frei fühlen, wenn sie die demokratische Kontrolle über ihr Leben und ihre Zukunft haben, um für sich selbst und andere so zu sorgen, wie sie es sich wünschen. Das Berliner Hub von European Alternatives betreibt die „School of Transnational Organizing“. Eine Schule, in der sich Menschen aus dem Alltag, Aktivist:innen aus sozialen Bewegungen, Gewerkschaftsorganizer:innen, migrantische Arbeiter:innen, Klimagerechtigkeitsaktivist:innen sowie marginalisierte Communities treffen, um die verlorene Kunst der Organisation von Solidarität zu erlernen und zu verändern, was wir für (un)möglich halten. Mit einer großen Community von Trainer:innen, Facilitator:innen und Bildner:innen inspirieren, trainieren und unterstützen wir neue Pioniere, Organisationen und Bewegungen, um politische Hoffnung, Mut und Freude in ihren Ländern, Städten und Communities zu verbreiten.
2. Fördermittel für Selbstorganisationen: Infos und Tipps Fällt leider aus
mit Ines Callsen und Walter Grunt von JUGENDSTIL*
Viel zu oft wird postmigrantisches Engagement von jungen Leuten aus eigener Tasche bezahlt. Warum eigentlich?! Ines Callsen von JUGENDSTIL* wird versuchen, einen Durchblick durch das Fundraising-Chaos zu geben und aufzeigen, wie ihr passende Förderungen fürs nächste Projekt finden könnt. Im Fokus stehen Förderungen im Mikroprojektbereich bis ca. 7.000 Euro. Ines wird auch über langfristige Unterstützungsmöglichkeiten mit höherem Fördervolumen informieren. Außerdem gibt sie Tipps für das Schreiben erfolgreicher Anträge.
3. Bilder lesen
in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst und dem Aktionsbündnis Colonial Memorie. ReTeeling DOAA
Wenn wir Bilder aus der Kolonialzeit betrachten, fragen wir uns doch nur selten, „Wer hat die Bilder gemacht?“ Oder „Sind die Bilder gekauft oder sind es private Aufnahmen?“, „Warum lassen sich die Menschen fotografieren?“ „Was hat die Fotografie einer Safari-Reise im Reisekatalog mit der Kolonialzeit zu tun?“, „Auf welche Quellen wird zurückgegriffen?“ …
In der Kolonialzeit wurde Fotografie, aber auch Werbebilder zu einem wichtigen Instrument der Herrschenden. Schwarze Menschen wurden oft herabwürdigend und weiße Menschen hingegen in herrschender Pose dargestellt. Landschaften wurden so verändert, dass Ressourcen und Reichtum in den Vordergrund traten. Koloniale Bilder prägen bis heute zum Beispiel unsere Vorstellung von Afrika.
In unserem Workshop möchten wir unseren eigenen Blick auf Bilder hinterfragen und uns mit historischer sowie auch aktuellen kolonialer Bildern auseinandersetzen. Wir werden Bilder dekonstruieren und in eine „anderes Licht“ rücken.
In diesem Workshop soll es zudem darum gehen, wie wir mit Bilden umgehen können, um einen Perspektivwechsel zu erreichen
4. Demokratiewerkstatt – Formen und Strukturen der Selbst_Organisation
mit Nguyen Ngoc Cam Tien vom Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen e. V.
Zivilgesellschaftliches Engagement kann vielfältige Formen annehmen. Allzu oft erfährt die Arbeit, die von ostdeutschen Migrantischen Selbst_Organisationen, postmigrantischen und Bi_PoC Initiativen geleistet wird, wenig Anerkennung und Wertschätzung.
Wie können zivilgesellschaftliche Kämpfe in Ostdeutschland aussehen? Welche Formen und Strukturen könne diese annehmen und wie können sie zukünftig aussehen? Was für Chancen und Möglichkeiten bieten sie, aber auch was für Hürden, Grenzen, Herausforderungen?
Wie können daraus Allianzen entstehen? Für eine gerechtere, sozialere Zukunft.
Gemeinsam wollen wir über sammeln, evaluieren und diskutieren.
Eingeladen sind sowohl Menschen, die bereits Erfahrung in Selbstorganisationen haben, als auch Menschen ohne Erfahrung. Besonders ansprechen wollen wir Menschen die sich als migrantisch oder postmigrantisch verorten und/oder Rassismus erfahren.
Es soll ein Raum geschaffen werden, der zum Austausch und Fähigkeiten- und Wissensteilung einlädt.
17:00 Uhr
Pause
17:30 Uhr
Abschlussdiskussion im offenen Plenum mit allen Teilnehmer:innen der Konferenz
Zur Notwendigkeit (post)migrantischen Antifaschismus – Perspektiven sächsischer Bündnispolitiken
Gemeinsam mit:
Nam Duy Nguyen (Kampagne „Genug ist Genug“)
Helen Deffner (Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt)
David Bayer (Seebrücke Leipzig und Bündnis „Sachsen muss aufnehmen“)
Trong Do Duc (Projektkoordiniation mikopa 2022)
Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!
Mit dieser klaren Haltung mobilisierte das unteilbar Bündnis 2019 über 40 000 Menschen auf den Straßen Dresdens – über Sozialverbände, religiösen Akteur:innen, Gewerkschaften und Kulturorte hinweg. Dieses Bündnis hat gezeigt, welche emanzipatorische Kraft durch antirassistische, feministische und antikapitalistische Zusammenschlüsse entwickelt werden kann. Im September 2022 verkündete das Bündnis ihre bundesweite Struktur aufzulösen.
Gleichzeitig zeigt die letzte Sonntagsumfrage für die Landtagswahlen 2024 in Sachsen eine Stimmwahl von knapp 30% für die AfD. Weitere 25% der Stimmen gehen an die CDU. Ähnliche Zahlen lassen sich auch in anderen Bundesländern Ostdeutschlands erkennen. Die extreme rechte Hegemonie ist nicht nur im Parlament sondern auch auf den Straßen präsent – insbesondere im ländlichen Raum, wo zweidrittel der sächsischen Bevölkerung leben. Diese politischen Bedingungen gefährden unsere pluralistische Demokratie und die Möglichkeit gerechte(re) Migrationspolitiken umzusetzen.
Wir müssen uns mit Blick auf die nächsten Landtagswahlen dringlich die Frage stellen, welche (neuen) Allianzen es braucht, um sich für eine Gesellschaft der Vielen in Sachsen und darüber hinaus einsetzen.
Um über neue Bündniskonstellationen zu diskutieren, wollen wir uns gemeinsam mit Aktivist:innen und Akteur:innen der sächsischen Zivilgesellschaft und darüber hinaus folgende Fragen stellen:
- Wie müssen sich (post)migrantisch-demokratische, antifaschistische sowie intersektionale Bündniskostellationen organisieren, um soziale Gerechtigkeit für Alle zu erzielen?
- Unter welchen politischen Bedingungen müssen wir Bündnisse entwickeln und welche Kontinuitäten, Brüche sowie Anknüpfungspunkte lassen sich für zukünftige Bündniskonstellation benennen?
19:00 Uhr
gemeinsamer Ausklang
mit Essen von Guten Appetit Leipzig
20:00 Uhr
Musik von Tagna Trio
Musiker:innen
Alaa Salah Eddine – Percussion
Douae Zogarh – Vocal
Ali Khairat – Gimbri, Vocal
Gnaoua music is more than just a North African culture heritage.
Gnaoua is a story of a Black man and woman of the slavery times, who were driven through the desert.
Gnaoua was and still is used as a tool of empowering minorities expressing freedom in times where getting together was a crime.
They then used their chains and voices to do so…..Gnaoua
Gnaoua Trio is our sound of the same old voices through that harsh journey.
Ausstellungen zur Konferenz
P wie Protest – Widerstandsmomente in Ostdeutschland
in der Albertina Bibliothek
Mitte Oktober erscheint bei Edition Assemblage “P wie Protest. Ein Widerstandswörterbuch in Bildern.” vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften (Hrsg):
32 gute alte Protestformen trägt dieses Büchlein zusammen, wie Boykott, Schweigemarsch und Lichterkette. Illustriert werden die Begriffe mit Momenten des Widerstands, der sich beispielsweise gegen die deutsche Kolonialherrschaft wandte, für eine Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh einsetzte, die Morde des NSU noch vor seiner sogenannten Selbstenttarnung als rassistische Verbrechen anprangerte oder den Schutz von BIPoC im nationalen Jubel der Vereinigung organisierte.
Begleitend ist eine Wanderausstellung im Entstehen: Für die mikopa Konferenz geben wir einen Einblick in Buch und Ausstellung und lenken unseren Blick anhand von Widerstandsformen, wie etwa Protestmarsch, Ausdauer, Aufklärung und Revolution, hier allen voran auf die ostdeutschen Perspektiven von “P wie Protest”.
Colonial Memory: ReTelling DOAA
in der Galerie für zeitgenössische Künste
Alliance Colonial Memory: ReTelling DOAA in collaboration with Katharina Oguntoye, Mnyaka Sururu Mboro, Nguyễn Ngọc Cẩm Tiên (illustration), Cheyenne (translation), Khaled Al Saadi (camera), Paula Gehrmann (display-Design), and Daniel Adlmüller (graphic-design)
At the “German East African Exhibition” (DOAA) in 1897, on the occasion of the “Saxon-Thuringian Industrial and Commercial Exhibition” (STIGA), 47 East Africans were put on display in Leipzig. The disparagement and racialization of black people were deliberate strategies in the legitimation of colonial power. The alliance Colonial Memory: ReTelling DOAA was formed by representatives of the ISD Leipzig, the collective diversif, the AG Leipzig Postkolonial along with private individuals, with the aim of promoting a critical reappraisal of the colonial aspects of the STIGA and creating non-white perspectives. The exhibition includes historical background information, theoretical content, artistic interventions as well as workshops, and invites visitors to engage with Leipzig’s colonial history.
With the kind support of the City of Leipzig, as part of the theme year STIGA 1897.