Programm 2021

Online-Workshop | 15.11. & 22.11.2021 | je 16:00 – 20:00 Uhr
Spannungsfeld Geben und Nehmen:
Kulturelle Aneignung als Resultat kolonialer Machtmechanismen

2-teiliger Online-Workshop von Darnell O. Johnson

Dieser Workspace richtet sich an Menschen, die sich kritisch mit der Rezeption und Produktion von kulturellen Praktiken, Symbolen, Gütern, Kunstwerken und Spritualitäten auseinandersetzen möchten.

Infos zum Workshop

Jeden Tag bewegen wir uns in einer Gesellschaft und damit auch in, zwischen und neben Kulturen. Wie wir essen, wie wir leben, wie wir konsumieren und wie wir kommunizieren – das alles und noch mehr können wir als Kultur verstehen. Aber was ist, wenn Kulturen aussterben, ausgelöscht, verboten, stereotypisiert bzw. reduziert werden? Was passiert, wenn Zensur und Propaganda, Manipulation und politische Agenda die Kulturprozesse beeinflussen? Wir betrachten eigene Erfahrungen und Beispiele aus unserem Umfeld und analysieren bewusst, wie diese in den Kontext einer postkolonialen Gesellschaft hineinwirken.

Voraussetzung ist die Bereitschaft, eigene Erfahrungen und Reflexionen zu rekonstruieren und ggf. zu teilen, aber auch in einer fehlerfreundlichen Umgebung kritische Fragen zu stellen, um für die Reproduktion von Ungleichverhältnissen Sensibilisierung zu schaffen.

Motiviert wird die Auseinandersetzung durch das Bestreben einen Begegnungsraum zu schaffen, der als ‘brave space’ dazu anhält, Missstände aufzuzeigen und Kritik an extraktiven, imperialen und kolonialen Kontinuitäten zu üben. Die Suche nach konstruktiven Formen des Austausches und der Kooperation sowie der kreativen Gestaltung von Organisation und Ausdruck fordert den ganzen Menschen heraus.

Bei der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich eine gelebte Solidarität anfühlt, überraschen die Teilnehmer:innen sich oft selbst, ebenso wie gegenseitig, denn wir entwickeln Ideen, die ganz neue Blickwinkel auf einen Sachverhalt erfahrbar machen. Die Ergebnisse zeigen die vielfältigen Darstellungsweisen und bieten die Grundlagen für die weitere Reflexion.

Zielsetzung des Workshops ist das Verfeinern von Kompetenzen:

  • Bereich Persönlichkeiten und Kommunikation in Balance bringen
  • Verfeinerung /Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit und der Ausdruckskraft
  • Rollenklärung und Selbstwirksamkeit in kooperativen Gestaltungsprozessen
  • Einfühlungsvermögen, Präsenz und kongruente Kommunikation
  • Mut zur Lücke und zum Lebenslangen Lernprozess
Online-Workshop | 17.11. & 24.11.2021 | je 16:00 – 20:00 Uhr
Spannungsfeld Geben und Nehmen:
Power Sharing in postkolonialen Gesellschaftssystemen

2-teiliger Online-Workshop von Darnell O. Johnson

Dieser Workspace richtet sich an Menschen die sich für die Wege und Formen des solidarischen Teilens interessieren und sich der Dekonstruktion von bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen widmen möchten.

Infos zum Workshop

In unserem Alltag bewegen wir uns oft innerhalb von Spannungsfeldern, die durch duale Narrative wie zum Beispiel “reich und arm”, “stark und schwach”, “Täter und Opfer”, “richtig und falsch”, “gut und böse” geformt werden. Häufig nehmen wir diese Narrative aber nur unbewusst war und damit auch die facettenreichen Perspektiven, die sich dahinter verbergen. Neben den Aspekten Ressourcenverteilung, Selbstreflexion und solidarische Handlungspraxis bearbeiten wir auch die Hintergründe von Unterdrückung und Ausbeutung am Beispiel des Deutschen Kolonialismus. Wir betrachten eigene Perspektiven und analysieren bewusst, wie diese in den Kontext einer postkolonialen Gesellschaft hineinwirken.

Voraussetzung ist die Bereitschaft eigene Erfahrungen und Reflexionen zu rekonstruieren und ggf. zu teilen, aber auch in einer fehlerfreundlichen Umgebung kritische Fragen zu stellen, um für die Reproduktion von Ungleichverhältnissen Sensibilisierung zu schaffen.

Motiviert wird die Auseinandersetzung durch das Bestreben einen Begegnungsraum zu schaffen, der als ‘brave space’ dazu anhält, Missstände aufzuzeigen und Kritik an extraktiven, imperialen und kolonialen Kontinuitäten zu üben. Die Suche nach konstruktiven Formen des Austausches und der Kooperation sowie der kreativen Gestaltung von Organisation und Ausdruck fordert den ganzen Menschen heraus.

Bei der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich eine gelebte Solidarität anfühlt, überraschen die Teilnehmer:innen sich oft selbst ebenso wie gegenseitig, denn wir entwickeln Ideen, die ganz neue Blickwinkel auf einen Sachverhalt erfahrbar machen. Die Ergebnisse zeigen die vielfältigen Darstellungsweisen und bieten die Grundlagen für die weitere Reflexion.

Zielsetzung des Workshops ist das Verfeinern von Kompetenzen:

  • Bereich Persönlichkeiten und Kommunikation in Balance bringen
  • Verfeinerung /Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit und der Ausdruckskraft
  • Rollenklärung und Selbstwirksamkeit in kooperativen Gestaltungsprozessen
  • Einfühlungsvermögen, Präsenz und kongruente Kommunikation
  • Mut zur Lücke und zum Lebenslangen Lernprozess
Online-Konferenz | 16.11. & 23.11.2021 | je 17:00 – 20:30 Uhr
Dialoge der Generationen
in der postmigrantischen Gesellschaft

2-tägiges Konferenzprogramm mit Impulsvorträgen, Kurz-Workshops und Paneldiskussionen

Thema

Migrantische und postmigrantische Perspektiven
des Erzählens und Erinnerns

Impulsvortrag von Nina Simon

SPRACHE MACHT WISSEN

Zur Notwendigkeit machtkritischer Reflexionen auf Sprache und damit verbundenen Dilemmata: Ausgehend vom Konzept des Zu-Sehen-Gebens (Schade/Wenk 2011) skizziert Nina Simon, weshalb es lohnenswert sein kann, die mit Sprache verwobene Produktion von Wissen machtkritisch zu reflektieren und auch die Dilemmata, die dabei sichtbar werden, konsequent in die Überlegungen einzubeziehen.


Workshop von Merjam Wakili

Die transformative Kraft des Zuhörens

Von allen Sinnesorganen sind die Ohren die ersten, die beim menschlichen Embryo ausgebildet werden. Wer Ohren hat, hört. Und zwar gar nicht so wenig: etwa 16 Stunden kommen da im Durchschnitt täglich zusammen. Zuhören scheint selbstverständlich zu sein. Aber so banal wie es scheint, ist es nicht. Was heißt es, einem Gegenüber wahrhaftig zuzuhören? Wie und wann entsteht der Raum, in dem tatsächlicher Austausch und Begegnung möglich werden?

In diesem Workshop tauchen wir ein in die verschiedenen Ebenen des Zuhörens. Wir erfahren uns selbst als Zuhörer*in und wie es ist, wenn unser Gegenüber uns bedingungslos zuhört. Was macht es mit uns? Wie fühlt es sich an? Gemeinsam erschließen wir uns die transformative Kraft des Zuhörens, die für Dialogräume essentiell ist.


Diskussionspanel mit Mahmoud Dabdoub, Lydia Lierke, Anita Rotter, Danilo Starosta,  moderiert von Merjam Wakili

Machtvolles Wissen – Erinnern und Erzählen in der postmigrantischen Gesellschaft

„30 Jahre Wende. 30 Jahre friedliche Revolution“. Dieses hegemoniale Narrativ wird durch die vielstimmigen und (post)migrantischen Erinnerungen gestört. Mit neuen Generationen migrantischer und postmigrantischer Stimmen wird in mehrheitlich weiße Erinnerungsdiskurse interveniert. Daraus ergibt sich eine polyphone und multidirektionale Erinnerungskultur der Gesellschaft der Vielen. Doch nicht nur das – sich aus einer (post)migrantischen Perspektive zu erinnern und zu erzählen, heißt auch, sich selbst jenseits der Trennlinien zwischen migrantisch und nicht-migrantisch zu behaupten. Dieses situierte Wissen der Vielen ist eine wesentliche Grundlage einer pluralen Demokratie.

Auf dem Panel wollen wir uns die Frage stellen, inwiefern wir weiter dazu beitragen können, eine vielstimmige Erinnerungskultur zu verstetigen. Eine Erinnerungskultur, die historische Geschehnisse weniger isoliert betrachtet, sondern ihre Differenzen als Ausgangspunkt ihrer Bezüge in den Blick nimmt. Wie und wozu wollen wir erinnern und erzählen? Welche Rolle spielen Zuhören und Empathie für ein gemeinsames Verstehen? Welches Wissen wird als wichtig anerkannt? Welche Ausdrucksweisen werden genutzt, um situiertes Wissen darzustellen?

Im generationsübergreifenden Dialog wollen wir mit den Gästen über diese Fragen reden. Ein Gespräch über situiertes Wissen und das Verhältnis zwischen Sprache und Macht. Über und die Vermittlung von marginalisierten Stimmen aus den Archiven in die gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsräume, Leerstellen und Kontinuitäten.

Wie und wozu wollen wir erinnern und erzählen? Welche Rolle spielen Zuhören und Empathie für ein gemeinsames Verstehen? Welche Ausdrucksweisen werden genutzt, um situiertes Wissen darzustellen? Welches Wissen wird als gesellschaftlich relevant anerkannt? Wie können marginalisierten Stimmen in die gesellschaftlichen Erinnerungsräume getragen werden?

Miteinander ins Gespräch kommen:

Thema

Migrantische und postmigrantische
Selbstorganisationen und Allianzen

Impulsvortrag von Nam Duy Nguyen

Internationalismus, Antirassismus und migrantische Selbstorganisierung in der BRD

Migrantische Selbstorganisierung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. An vielen Orten entstehen politische Gruppen und Bündnisse, die einen explizit antirassistischen und migrantischen Anspruch verfolgen. Wenn auch die Notwendigkeit mit Blick auf den Rassismus in Deutschland sowie der Schwäche einer noch immer deutsch und weiß dominierenden Linken offenkundig erscheint, so ist der praktische Zusammenschluss von migrantisierten und von Rassismus betroffenen Menschen noch kein Automatismus.

In dem Impulsvortrag wird die neuerliche Entstehung von migrantischen Selbstorganisationen thematisiert und im historischen Kontext der Entwicklung von antirassistischer Politik in der BRD diskutiert.


Workshop von Ina Daniel

Brücken bauen zwischen den Generationen – Dialoge gestalten

Dialoge – auf Augenhöhe, wertschätzend, konstruktiv – sind eine Voraussetzung, um die postmigrantische Gesellschaft in einem demokratischen Sinne zu gestalten. Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen und Polarisierungen sind sie eine Herausforderung.

Wie können Dialoge zwischen Menschen, die verschiedenen Generationen und Lebenswelten angehören, dennoch gelingen? Welchen Beitrag können sie für die postmigrantische Gesellschaft leisten? Wie können die Ergebnisse der Dialoge nachhaltig genutzt werden, um Partizipations- und Kooperationsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Akteur:innen zu verbessern und für eine postmigrantische Gesllschaft nutzbar zumachen?

Der Workshop lädt dazu ein, diesen Fragen nachzugehen und (erste) Ideen für mögliche Dialogprojekte mit verschiedenen Communities zu entwickeln und anzustoßen. Einführend werden Grundlagen und Tipps vermittelt, wie Dialoge gestaltet werden können.


Diskussionspanel, mit Garip Bali, Thi Hoang Ha Vu, Jibran Khalil und Khadja Bedati, moderiert von Merjam Wakili

Generationen in postmigrantischen Selbstorganisationen und Allianzen

Die Geschichte der Migrationsgesellschaft in Ost – und Westdeutschland ist unterschiedlich. Das führt zu unterschiedlichen Organisationsentwicklungen auf autonomer, bewegungsorientierter und institutioneller Ebene. Plurale Lebensweisen, die durch Migration entstehen, werden kriminalisiert, strukturell abgewertet und können nur in geschützten Räumen praktiziert werden. Wie können wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede miteinander verbinden, um die  (post-)migrantische Gesellschaft zu gestalten, um diese pluralen Lebensweisen zu ermöglichen und gesellschaftlich anzuerkennen?

Darüber wollen wir mit den Gästen reden. Ein Gespräch über migrantische Selbstorganisation zwischen Ost- und Westdeutschland. Über Generationen, Brüche, Leerstellen und Kontinuitäten. Für einen emanzipatorischen Aufbruch der (post-)migrantischen Gesellschaft wollen wir uns den Fragen stellen:

  • Wie können Differenzen Ausgangspunkt eines neuen „Wir“ sein?
  • Welche Bedingungen werden benötigt für eine solidarische Praxis, die Gerechtigkeit für Alle fordert? Welche Visionen wollen wir für eine Gesellschaft der Vielen formulieren und welche Allianzen sind dafür notwendig?
Präsenz-Begegnungsraum | 30.11.2021 | 17:00 – 20:00 Uhr
Get Together

Chillout Lounge mit Tee, Kaffee und Kuchen im Generationen Café Lux, Leipzig

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation kann das Get Together leider nicht stattfinden. 
Online-Radiowerkstatt | 11.12.2021 | 10:00 – 16:00 Uhr
Radio leicht gemacht – Eine praktische Einführung
in das Thema der Radioproduktion

eintägiger Online-Workshop mit der Initiative Postmigrantisches Radio

Ob Livesendung, Podcast oder Interview, ob Greenhorns oder Expert:innen – wir haben das Medium Radio genutzt, um uns gegenseitig kennen zu lernen und auszutauschen. Ausgangspunkt für unsere Ideen ist die kanakisierte Gesellschaft – also eine postmigrantische Perspektive, aus der wir unsere Inhalte beziehen. Dabei haben wir in verschiedenen Bereichen der Radioproduktion Erfahrungen gesammelt, die wir gerne in diesem Workshop mit euch teilen möchten.

Um euren Bedürfnissen möglichst gerecht zu werden, bitten wir euch daher, an einer kleinen Umfrage über euer individuelles Vorwissen & Interesse teilzunehmen. Der Workshop richtet sich an Einsteiger:innen, die Lust haben einen eigenen Beitrag zu erstellen oder eine Probe-Livesendung aufzuzeichnen. Es wird eine kurze technische Einführung und einen großen Praxisanteil in Kleingruppen geben. Die Anzahl der Teilnehmer:innen ist auf 10 Personen beschränkt.

Wir freuen uns auf Euch!
Lydia, Amir und Trong